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wU14 – Endrunde

Am Samstag, dem 24.09.22, stand die Endrunde der Oberliga des WHV für die weibliche U14 an. Und die Hockey-Abteilung des DSC Preußen hatte tatsächlich den Zuschlag für die Ausrichtung dieses Turniers erhalten!

Die „Vorbereitungscrew“ hatte sich im Vorfeld mächtig ins Zeug gelegt und unsere Anlage großartig einladend hergerichtet, so dass sowohl die Gäste als auch das Heimteam bestens um- und versorgt wurden. Herzlichen Dank an alle, die hier geholfen haben!

In den zwei Vorrundengruppen hatten sich mit dem Marienburger SC und Schwarz-Weiß Köln zwei Mannschaften aus der Domstadt und mit dem TV Jahn Hiesfeld und unseren Preußen-Mädels insgesamt vier Mannschaften die Teilnahme an der Endrunde gesichert.

Sowohl in der sehr spielstarken Gruppe A als auch in „unserer“ Gruppe B hatte es in den beiden Vorrundengruppen bis zuletzt ein packendes Finish gegeben. In der Gruppe A hatten sich vier Mannschaften um die ersten beiden Plätze „gerangelt“ (auch noch der Gladbacher HTC und der Crefelder HTC). Den Marienburgerinnen war es erst durch ein 1:0 über den Crefelder HTC am letzten Spieltag gelungen die Tabellenführung mit 15 Punkten zu übernehmen. Und dem Gladbacher HTC wurde letztlich ein 5:5 „Shoot-Out“ gegen die schwarz-weißen Kölnerinnen zum Verhängnis, denn die schwarz-weißen Damen zogen mit 13 Punkten punktgleich, aber mit dem besseren Torverhältnis, vor dem Gladbacher HTC in die Finalrunde ein.

Ganz so spannend ging es in „unserer“ Gruppe B nicht zu – zwar standen sich am letzten Spieltag mit dem TV Jahn Hiesfeld und unseren Preußinnen die beiden die Vorrunde dominierenden Teams in einem über Platz 1 und Platz 2 entscheidenden Spiel gegenüber. Doch änderte sich in einem – trotz des nassen Wetters – äußerst hitzigen Duell, das keinen Sieger fand, an der Tabellenkonstellation nichts mehr. Unser Team zog mit 16 Punkten vor den Hiesfelder Mädels mit 14 Punkten (die SEHR theoretisch auch noch von der Zweitvertretung aus Uhlenhorst vom zweiten Platz hätten verdrängt werden können) in die Endrunde ein.

Und dieses illustre Vierer-Teilnehmer-Feld sollte im Laufe eines sportlich sehr interessanten Nachmittages dem Publikum einiges bieten.

Spiel 1: Marienburger SC – Schwarz-Weiß Köln 1:1

In der ersten Partie standen sich die beiden Kölner Teams gegenüber, die sich nach einer hart umkämpften Partie 1:1 trennten. Hier wurde die sportliche Messlatte schon sehr hoch gelegt, denn es wurde in dieser Partie wirklich gutes, technisch anspruchsvolles und temporeiches Hockey von beiden Mannschaften geboten.

Spiel 2: Preußen Duisburg – TV Jahn Hiesfeld 2:0

Dann stand für unsere Mädels in ihrem ersten Spiel gleich die Wiederholung der letzten Partie der Vorrunde an – es ging gegen die lila-weißen jungen Damen aus Hiesfeld. Und es entspann sich eine von Anfang an intensive Partie, in der sich unsere Mädels auf Grund ihres guten Zusammenspiels klare Feldvorteile erarbeiten konnten. Und das sollte früh belohnt werden: Schon nach vier Minuten erzielte unser Team das 1:0. Dass die Hiesfelderinnen aber zurecht in der Endrunde standen, zeigte sich im weiteren Verlauf der ersten Hälfte. Unsere Mädels offenbarten leider die schon bekannte schlechte Angewohnheit, durch schwache Chancenverwertung ein Spiel spannend und den Gegner in selbigem zu halten. Nach einer großartigen Doppelchance von Preußen, die aber keine weiteren Tore brachte, kam Hiesfeld immer mehr auf und es brannte einige Male lichterloh im Kreis der Adlerinnen. Doch unsere Torfrau war der gewohnt souveräne Rückhalt – und auch zwei gefährliche Ecken von Hiesfeld konnten abgewehrt werden. Somit ging es mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause. Und in dieser fand das Trainerteam mit Freddy und Paul sowohl die richtige Ansprache als auch die richtigen taktischen Hinweise: Die Preußinnen kamen finster entschlossen auf das Spielfeld zurück. Und es spielte nun auch fast nur noch das Team in schwarz-weiß. Vier Abschlüsse aus dem Spiel und zwei Strafecken brachten aber wieder nichts Zählbares mehr ein, so dass ein Konter der Hiesfelderinnen ausgereicht hätte, um den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen … Doch zwei Minuten vor Ende erlösten unsere Mädchen das zunehmend vor der Zeit ergraute Publikum sowie die zahlreich erschienenen jungen „Edelfans“ aus den anderen Preußen-Mannschaften: Eine weitere Strafecke wurde zum 2:0 Endstand verwandelt und unser Team startete mit drei Punkten in die Endrunde. War die letzte Partie gegen die Sportsfreundinnen aus Hiesfeld noch sehr hitzig und zum Teil auch nickelig und über die Maßen emotional gewesen, verlief diese Partie erfreulicherweise von beiden Seiten intensiv, aber fair.

Spiel 3: TV Jahn Hiesfeld – Marienburger SC 0:2

In der nächsten Partie, in der die Hiesfelderinnen als Gruppenzweite nach kurzer Pause erneut direkt antreten mussten, ging es nun gegen den Marienburger SC, die sich mit zwei verwandelten Strafecken (die letzte davon mit dem Abpfiff) gegen die lila-weißen Mädels durchsetzten. Hiesfeld konnte einige gute Einschussmöglichkeiten nicht nutzen und ging erneut als Verlierer vom Feld. Bei den Lila-Weißen hingen die Köpfe nun – verständlicher Weise – ein wenig. Aber die schwarz-gelben Damen aus Köln waren nun voll im Geschäft!

Spiel 4: Preußen Duisburg – Schwarz-Weiß Köln 0:2

Für unsere Mannschaft ging es in dem anschließenden Duell der beiden „Schwarz-Weißen“ darum, wer an diesem Tag die kontrastreichere Farbkombi anhatte. Das Spiel würde vermutlich – nach Stand der Dinge – eine Vorentscheidung für den Turnierverlauf bringen können.

Und die Gäste aus Köln spielten von Beginn an druckvoll auf und schoben taktisch klug und mutig sehr hoch auf unsere das Spiel aufbauende Abwehrreihe vor, die damit immer wieder vor Probleme gestellt wurde. Leider konnte sich unser Team nur selten aus dieser Umklammerung befreien, um die sich notwendigerweise hinter der ersten Welle der Kölnerinnen ergebenden Räume zu nutzen. Und so fiel dann auch vor der Pause das 0:1 für die schwarz-weißen Kölnerinnen, die die erste Halbzeit insgesamt feldüberlegen gewesen waren. Die wenigen Chancen, die sich unser Team erspielte, blieben erneut leider ungenutzt… Aber erneut kamen unsere Mädels in diesem richtungweisenden Spiel mit ordentlich Dampf zurück aufs Feld! Die leichte Anpassung der Taktik führte dazu, dass unser Team nun ebenbürtig im Spiel war – aber es fehlte einfach das Abschlussglück bei den sich nun immer wieder ergebenden Torchancen.

Leider ereignete sich in dieser sehr umkämpften und intensiven, aber von beiden Teams weiterhin sehr fair geführten Phase der Partie, eine Entgleisung des Kölner Trainers, der unsere Abwehrchefin nach einem vermeintlichen Foul an einer Kölner Spielerin lautstark und von der Wortwahl her absolut unpassend lautstark anbrüllte. Das gute Schiedsrichterteam reagierte entsprechend und unterbrach die Partei für einige Minuten. Der Kölner Trainer entschuldigte sich – wurde aber nicht des Feldes verwiesen – und unsere Abwehrchefin musste mit grüner Karte für zwei Minuten vom Platz. Unser Team war nach dieser Entscheidung konsterniert und aufgebracht (genauso wie die äußerst emotional reagierenden Zuschauer des Heimteams).

Und so kam es wie es kommen musste: 2 Minuten vor dem Ende konnten die Kölner Mädels eine Strafecke zum 0:2 verwandeln – eine dann mit ablaufender Uhr den Preußen noch zugesprochene Ecke brachte dann auch keine Ergebniskorrektur mehr ein.

Es soll hier nicht der irreführende Eindruck erzeugt werden, dass die Kölner Mädels nicht verdient gewonnen hätten. Insgesamt waren sie in diesem Spiel das stärkere von zwei guten Mannschaften und hätten sich vermutlich auch ohne den unschönen Zwischenfall sportlich durchgesetzt.

Aber nun war der Traum vom Sieg in der Endrunde für unser Team (fast) ausgeträumt, die Mädels hatten es nicht mehr selbst in der Hand. Und einige unserer Mädels waren entsprechend sehr traurig … Jetzt musste das Trainerteam die richtige Ansprache finden, um die jungen Damen für die letzte Partie gegen Marienburg wieder aufzurichten, denn zumindest Platz 2 war ja immer noch drin. Und eine Minichance auf den Sieg gab es ja auch noch, falls die Hiesfelderinnen gegen Schwarz-Weiß Köln unentschieden spielen oder sogar gewinnen würden …

Spiel 5: Schwarz-Weiß Köln – TV Jahn Hiesfeld 5:1

In der letzten Partie der Jahn-Mädels in der Endrunde waren diese – aufgrund des bisherigen Turnierverlaufes – nun klarer Außenseiter. Aber mit den Preußen-Mädels hatten unsere lila-weißen „Lokalrivalinnen“ nun einen neuen, lautstarken Fanclub hinzugewonnen 😉. Doch der Favorit aus Köln ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und ging kurz nach Anpfiff mit 1:0 in Führung. Aber dann gelang es Hiesfeld nach großartiger Einzelleistung zum 1:1 auszugleichen – großer Jubel und auch ein wenig Hoffnung bei den Preußinnen … Doch Schwarz-Weiß konnte kurz darauf antworten und stellte auf 2:1. Damit war dann der Widerstandswille der Hiesfelderinnen, die weiter tapfer mitspielten, doch ein wenig gebrochen. Der Endstand von 5:1 spiegelte sicherlich nicht den spielerischen Leistungsunterschied wider – doch die Kölner Mädels wollten unbedingt etwas für die Tordifferenz tun und die Damen vom Jahn vermochten mental nicht mehr so recht dagegen zu halten.

Spiel 6: Marienburger SC – Preußen Duisburg 0:1

Den Abschluss der Endrunde bildete die Partie zwischen unserem Heimteam und den schwarz-gelben Marienburgerinnen. Für die Mädchen aus der Domstadt war sogar noch der Endrundensieg möglich, wenn sie unser Team mit 5:0 besiegen würden – dann hätten sie bei Punktgleichheit mit dem anderen Kölner Team ein Gegentor weniger kassiert. Für unsere Mädels zählte nur eins: Ein Sieg musste her, um zumindest den Vizetitel zu erringen. Es blieb also hochspannend bis zuletzt!

Zunächst entbrannte eine weitgehend ausgeglichene Partie, in der sich keine der beiden Mannschaften Vorteile erarbeiten konnte. Die Mittelfeldreihen neutralisierten sich in dieser Phase weitgehend, ohne das klare Abschlusssituationen entstanden. Doch mit Verlauf der ersten Halbzeit kamen die Adlerträgerinnen immer stärker auf und so gab es zunächst eine Strafecke für Preußen gefolgt von zwei von den berühmten „100%igen“, die aber leider nicht verwandelt werden konnten. Marienburg konnte in dieser Phase kaum für Entlastung sorgen – rettete aber ein 0:0 in die Halbzeit. Es blieb also weiter unfassbar spannend – auch wenn ein 5:0 für Marienburg nach dieser ersten Halbzeit unrealistisch erschien… Aber bei einem 0:0 wäre Marienburg Zweiter.

Und die zweite Halbzeit begann so, wie die erste aufgehört hatte: Unsere Mädels bedrängten das Tor der Schwarz-Gelben, brachten die Kugel aber nicht unter. Sogar der Pfosten wurde getroffen – aber es war wie verhext! Doch dann brach 11 Minuten nach Beginn des zweiten Durchgangs endlich der Bann und im erneuten Nachfassen nach einem schon abgewehrten Ball konnten unsere Mädels das frenetisch gefeierte 0:1 erzielen! Doch die Partie war noch nicht durch! Marienburg sah gar nicht ein, sich mit dem dritten Platz zufrieden geben zu müssen und erarbeitete sich noch zwei Strafecken, die aber zum Glück beide abgewehrt wurden. Und unsere Mannschaft versäumte es erneut, die sich bietenden Konterchancen zum 2:0 zu verwerten. So mussten die Fans erneut bis zum Ende zittern. Aber – auch dank einiger starker Paraden unserer Torfrau – reichte die knappe Führung!

Oberliga-VIZEMEISTER!

Abschlusstabelle:

  1. Platz: Schwarz-Weiß Köln – 8:2 Tore – 7 Punkte
  2. Platz: Preußen Duisburg – 3:2 Tore – 6 Punkte
  3. Platz: Marienburger SC – 3:2 Tore – 4 Punkte
  4. Platz: TV Jahn Hiesfeld – 1:9 Tore – 0 Punkte

Im Anschluss an den sportlichen Teil der Endrunde wurden von der Turnierleitung in sehr gelungener Weise alle Teams nochmals für ihre sportlichen Leistungen gewürdigt und mit Urkunden und – die Siegerinnen – mit dem Plexiglaspokal des Oberligameisters geehrt. Und die schwarz-weißen Mädels aus Köln konnten stolz mit ihrer überdimensionalen Flagge eine Ehrenrunde drehen. Gratulation an dieser Stelle den verdienten Siegerinnen!

Unsere Mädels waren – nach der Trauer nach dem zweiten Spiel – jetzt wieder zurecht stolz und glücklich und feierten sich und das Trainerteam. Hierzu hatten sie zu „Cotten Eye Joe“ eine Choreo einstudiert, an der auch die Betreuerin, die Trainer und die anwesenden Mädels der anderen Preußenteams teilnahmen. Und dann kam es spontan zu einem der schönsten Momente der Endrunde: Das „Siegerteam“ aus Köln reihte sich ein und tanzte einfach mit!

Hier zeigte sich dann, worum es – bei allem sportlichen Ehrgeiz – am Ende des Tages geht: Gemeinsam im fairen und von gegenseitigem Respekt geprägtem sportlichen Wettstreit zusammen eine gute Zeit zu haben und den Hockeysport, den diese Mädchen alle so lieben, zu zelebrieren!

Hut ab vor diesem wunderschönen Ende eines auch sportlich tollen Turniers!

Es war insgesamt eine gelungene Oberligaendrunde mit sehr freundlichen und fairen Gästen, für die wir sehr gerne Gastgeber waren! Wir freuen uns auf ein sportliches Wiedersehen! 😊