Die Deutsche Meisterschaft

Herren 40 – 2000

Herren 40 – 2003

Herren 40 – 2005

Im Jahr 2000 begann die wunderbare Geschichte einer Tennismannschaft, die in zwei Deutschen Meisterschaften ihren Höhepunkt finden sollte! Aber alles der Reihe nach.

Durch die Neustrukturierung der Spielklassen wurde eine Herren 40 gebildet. Die Truppe ging in der ebenfalls neugeschaffenen Niederrhein-Liga an den Start. Folgende Spieler waren dabei, H. Trifonov, F. Markwald, V. Brinken, B. Schütten (†), R. Fahr, H. Bigalke und O. Fritz. Wie so viele Erfolgsgeschichten begann auch diese mit einem Rückschlag, die neuformierte Mannschaft stieg ab in die 1. Verbandsliga.

Doch ein Jahr später gelang der sofortige Wiederaufstieg zurück in die Niederrhein-Liga. Da hatten Oliver Beyschlag und Ralf Pape die Idee, eine schlagfertige Tennis-Mannschaft aufzubauen. Dies waren im Jahr 2002 die neuen Spieler: P. Godfroid, J. De Preter, R. van Oppen, M. Bouma, U. Manthei, O. Beyschlag und R. Heidemanns.
Es geschah das, was es bei den Preußen noch nie gegeben hatte: es gelang der Aufstieg in die Regionalliga, der höchsten deutschen Spielklasse Herren 40. Jetzt kam die Sache ins Rollen, Oliver und Ralf holten weitere Weltklassespieler zum DSC Preußen 1901. Dies waren S. Erikson, J. Bates, N. Fulwood und P. Kuchna. Sollte nun mit dieser Mannschaft der 1. Platz in der Regionalliga erreicht werden, wäre man für die Teilnahme an den Endspielen zur Deutschen Meisterschaft qualifiziert. Die Truppe wurde erster und fuhr zur Endrunde um die Deutsche Tennis-Mannschaftsmeisterschaft nach Hildesheim.

Mit auf die Reise begaben sich etwa 60 Preußen-Fans; Hildesheim war fest in Preußenhand. Im ersten Spiel trafen die Preußen auf den TC G-W Berlin Nikolassee. Alle Spiele wurden ohne einen Satzverlust gewonnen, sodass man am Sonntag im Endspiel auf den Gastgeber Hildesheimer TV traf, der unter anderem A. Jarryd in seinen Reihen hatte.
Das Drama nahm seinen Lauf, nach sechs gespielten Einzeln und zwei Doppeln stand es 4:4. Im letzten Doppel standen sich S. Erikson mit P. Kuchna und A. Jarryd mit U. Marten gegenüber. Der erste Satz ging mit 3:6 verloren, den zweiten Satz gewann man mit 7:6 und im alles entscheidenden dritten Satz führten die Hildesheimer mit 6:5.
War das die Entscheidung? Nein, die beiden Preußen-Spieler gewannen das Spiel zum 6:6 und es kam zum zweiten Tie-Break des Spiels. Mittlerweile war es schon recht dunkel geworden, doch Stefan und Patrice behielten den Durchblick und gewannen auch diesen Tie-Break.
Ein Freudentaumel setzte bei den Preußen ein und unter Blitzlichtgewitter nahm Teamkapitän Oliver Beyschlag den Meisterpokal in Empfang.
Der DSC Preußen war zum ersten Mal „Deutscher Meister der Herren 40“

Für die Saison 2004 wurde das Team weiter verstärkt, es kam noch J. Nyström dazu. Mit dieser Mannschaft sollte der Grundstein für eine erfolgreiche Titelverteidigung gelegt werden, zumal die Endrunde auf unserer Anlage stattfinden sollte. Nach den ersten Spielen der neuen Saison lief alles planmäßig. Es gab Siege gegen Oeynhausen, Gladbach und Siegburg. Der nächste Gegner war Rheinbach, die ihrerseits den Mitfavoriten Neuss geschlagen hatten. Es wurde das erwartet schwere Spiel, zumal bei den Preußen J. Bates und J. Nyström fehlten. Es kam wie es kommen musste – das Spiel ging knapp mit 4:5 verloren. Der Traum von der Titelverteidigung war somit ausgeträumt. Die beiden letzten Spiele wurden zwar gewonnen, zur Meisterschaft reichte es aber nicht. Man verabschiedete sich mit der Zusicherung, auch im nächsten Jahr für den DSC Preußen zu spielen.

Zu Beginn der Saison 2005 wurde die Mannschaft weiter verstärkt, es kamen J. Pernfors, M. Jungnitsch, M. Gorriz und M. Wilander dazu. Jaaa Mats Wilander, die ehemalige Nummer 1 der Weltrangliste was für eine Sensation!!
Mit dieser Mannschaft konnte nun die Deutsche Meisterschaft angegangen werden. Im zweiten Gruppenspiel ging es auf unserer Anlage gegen TC Meiderich 03. Unsere Anlage platzte aus allen Nähten, zwischenzeitlich waren sicherlich 600 Zuschauer anwesend. Preußen gewann dieses Lokalderby und auch die folgenden Spiele. Zuletzt wurde Rheinbach mit A. Jarryd an der Spitzenposition mit 8:1 nach Hause geschickt.
Der DSC Preußen war „Westdeutscher Meister“.

Zur Endrunde ging es nach Bayreuth und wieder fuhren die treuen Fans mit. Im ersten Vorrundenspiel gab es gegen den TC Frankfurt einen klaren 7:2 Sieg. Preußen war im Endspiel. Gegner in diesem Spiel war der Gastgeber aus Bayreuth. Es war das erwartet schwere Match, die ersten drei Einzel gingen verloren, in der zweiten Runde konnten S. Eriksson und P. Kuchna ihr Einzel gewinnen. Stand nach den Einzeln 4:2 für Bayreuth. Die Doppel mussten die Entscheidung bringen, das erste und zweite Doppel konnten ihre Spiele gewinnen. Doch das dritte Doppel ging verloren, somit ging die Deutsch Meisterschaft mit 5:4 an die Mannschaft von Bayreuth.

Zur Saison 2006 wurde die Truppe mit J. Carlson, E. Casadei und G.-L. Mami verstärkt. Das erste Spiel gegen Münster wurde 9:0 gewonnen und auch die folgenden Spiele. Preußen war wieder „Westdeutscher Meister“ und fuhr zur Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft diesmal nach Bad Ems. Auch hier fuhren fast 80 Fans mit Bus und PKW nach Bad Ems, um die Mannschaft zu unterstützen.
Gegner im ersten Vorrundenspiel war der Gastgeber, das Match ging mit 8:1 an Preußen. Wir waren wieder im Endspiel, Gegner im Endspiel war der TV Lingen mit A. Chesnokov. Dieser verlor gegen M. Gorriz. Nach den Einzeln stand es nun 5:1 und der TV Lingen verzichtete auf die Doppel, so dass Preußen zum zweiten Mal „Deutscher Mannschaftsmeister der Herren 40“ war.

Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen konnte, damit war auch die Geschichte dieser „Herren 40 Mannschaft“ beendet, denn der Deutsche Tennisbund hatte entschieden, dass lediglich zwei Ausländer bei den Mannschaftsspielen eingesetzt werden dürfen. Das war das Aus, denn für Teamkapitän Oliver Beyschlag und Sponsor Ralf Pape war klar, dass man auf keinen der Spieler verzichten wollte. Entweder alle oder keiner. So entschied man sich schweren Herzens die Mannschaft aufzulösen.

Ein Tennismärchen der besonderen Art ging für den DSC Preußen 1901 e.V. zu Ende. Der Gewinn der zwei Deutschen Meisterschaften wird man jedoch immer in schöner Erinnerung behalten.